Fördermaschine für Schacht Konrad 1

2-Seil Koepe Fördermaschine und weiteres Equipment

Kunde

Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE)

Land

Deutschland

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ist vom deutschen Staat mit Aufgaben im Bereich der Endlagerung radioaktiver Abfälle beauftragt. Das bundeseigene Unternehmen wurde für diesen Zweck im Juli 2016 gegründet. Das neue Unternehmen ist entstanden durch einen Zusammenschluss der Endlagerfachbereiche des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) sowie der Betriebsgesellschaften Asse-GmbH und Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe (DBE).

Seit April 2017 ist die BGE als verantwortlicher Betreiber der deutschen Endlagerprojekte Konrad und Morsleben und der Schachtanlage Asse tätig. Weitere Aufgaben sind die Standortsuche für ein Endlager für insbesondere hochradioaktive Abfälle und der Erhaltungsbetrieb des Bergwerks Gorleben. Mehr als 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BGE kümmern sich an derzeit sieben Standorten um die Aufgaben im Endlagerbereich.

Jahr der Inbetriebnahme

2023

Fördergut

Haufwerkstransport und Seilfahrt

Technische Daten

Trommeldurchmesser

5 m

Anzahl Seile

2

Nutzlast

15 t

Materialtransport

18,3 t

Betriebslast

64,1 t

Antriebsleistung

1.750 kW

Fahrgeschwindigkeit Material

16 m/s

Fahrgeschwindigkeit Groß- und Langteiltransport

4 m/s

Fahrgeschwindigkeit Seilfahrt

10 m/s

Teufe

1.232,50 m

Fördermittel

Fördergefäß kombiniert mit 2 Tragböden (16 Personen je Tragboden)

Weitere Informationen zur Technologie

Seilfahrt

Das Fördergefäß besteht aus zwei Sätzen; bei reiner Personenseilfahrt können insgesamt 32 Personen auf den beiden Fördersätzen pro Förderspiel transportiert werden.

Bremssystem

2 hydraulische Bremssysteme SB1 mit elektro-hydraulischer Bremsensteuerung.

Systemintegration

Automatisierungstechnik einschließlich der Maschinensteuerung.

Künftige Lieferumfänge

2023: Untertage-Beladeanlage für den Abtransport von Haufwerk für Konrad 1.

2023/2024: Kompletter Umbau des Führungsgerüstes der Schachtanlage Konrad 1 (Süd/Nord). Das ursprüngliche Führungsgerüst wurde als Abteufgerüst konstruiert und nach Abschluss der Abteufarbeiten als Führungsgerüst weiterverwendet. Für den späteren Betrieb der Seilfahrtanlagen Konrad 1 Nord und Süd muss das alte Führungsgerüst vollständig demontiert und ein neues Führungsgerüst montiert werden..

Informationen zum Projekt

Um die Bauzeit für die neue nördliche Förderanlage zu reduzieren, hat sich die BGE für die neue Hauptseilfahrtanlage der nördlichen Förderung für eine an 8 Führungsseilen geführte Anlagenkonstruktion entschieden, die aus einer 2-Seil Koepe-Fördermaschine bestehen wird. Die nördliche Anlage wird im eintrümigen Betrieb mit Gegengewicht gefahren. Dazu müssen die nördliche Schachthälfte saniert werden, das Führungsgerüst im übertägigen Bereich des Schachtes Konrad 1 erneuert und die Führungsseile aus Stahl am Grund des Schachtes verankert werden.

Als Sicherheitseinrichtung wird in der freien Höhe und in der freien Teufe eine SELDA-Anlage (Übertreibund Abbremseinrichtung) realisiert. Als Fördermittel ist von der BGE eine Kombination aus Fördergefäß mit einem Behälter für den Haufwerkstransport (taubes Gestein) sowie zwei Etagen für Seilfahrt- oder Transport vorgesehen.

Die Fördermaschine ist in Fluraufstellung im neu errichteten Fördermaschinengebäude Nord aufgestellt. Für die Installation der Fördermaschine wurden im Vorfeld 36 Montagelöcher im entsprechenden Fundament im Fördermaschinengehäuse Nord hergestellt. Sie dienen der Verankerung der Fördermaschine. Der Einbau der Fördermaschine fand unter Leitung von SIEMAG TECBERG im März/April 2022 statt. Die Fördermaschine wird im späteren Betrieb eine Nutzlast von maximal 15 t bei Materialförderung realisieren. Das Fördergefäß besteht aus zwei Sätzen, wobei für die Materialförderung der untere Satz des Fördergefäßes umgebaut werden muss.

Bei reiner Personenseilfahrt können insgesamt 32 Personen auf den beiden Fördersätzen pro Förderspiel transportiert werden. Die maximale Fördergeschwindigkeit bei Materialförderung beträgt 16 m/s, bei Personenseilfahrt 10 m/s. Die Treibscheibe der neuen Fördermaschine hat einen Durchmesser von 5 m und ist mittels HV-Schraubverbindungen mit der Maschinenwelle verbunden. Verlagert ist die Maschinenwelle auf zwei Gleitlagern, die als Loslager und als Festlager ausgeführt sind. Die Ölversorgung der beiden Lager ist im Keller des Fördermaschinengebäudes platziert. Neben der Ölumlaufschmierung besitzen beide Lager eine hydrostatische Anfahrhilfe, die der Verringerung des Lagerverschleißes dient. Die beiden Bremsscheiben der Fördermaschine sind stirnseitig mit der Treibscheibe verschraubt. Die insgesamt acht Bremserzeugerpaare sind an vier Bremsständern montiert, die die Bremsscheiben von beiden Seiten umfassen. Die Bremskraft wird mittels Tellerfedern erzeugt und auf die Bremsscheiben übertragen. Das Lüften der Bremsbacken wird hydraulisch realisiert.

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